Lucia Mugnolo. Auf der Suche nach dem entscheidenden Augenblick
16-12-2023, Samstag, 17:00 Uhr - Freier Eintritt
Am Samstag (dem 16. Dezember 2023, um 17:00 Uhr) findet die Vernissage zur Fotoausstellung der in Neapel geborenen Lucia Mugnolo in der Galerie der Lentz-Villa statt.
In ihrer Ausstellung in Szczecin (die sie "Auf der Suche nach dem entscheidenden Moment" nannte) wird die Absolventin der Officine Fotografiche di Roma in mehreren Kapiteln die vielfältigen und vielleicht weniger bekannten Gesichter der Hauptstadt der italienischen Region Kampanien präsentieren und dabei sowohl die Neapolitaner:innen zeigen als auch die Einblicke in ihr Alltagsleben geben, das von aufregenden Sportereignissen, wahnsinnigen Festen, hoher Kunst und Entspannung am Meer mit dem alles überragenden, unberechenbaren Vesuv unterbrochen wird.
Mit ihren Bildern nimmt die Künstlerin den Betrachter auf eine Entdeckungsreise in die ungezähmte Stadt mit und enthüllt aus der Insider-Perspektive eine gewisse subjektive Chronik des Alltäglichen, die sich aus Momenten und Bildern zusammensetzt, die Fragmente der facettenreichen und vielschichtigen Identität Neapels zeigen.
Kuratiert wird die Ausstellung von der Kulturmanagerin, Marta Wróblewska, die in Neapel mit renommierten Einrichtungen wie: Madre, Museo d'Arte Contemporanea Donnaregina, Fondazione Morra, Ipogeo dei Cristallini sowie mit Gustav-Seitz-Museum in Trebnitz (Deutschland), Mark Rothko Center in Daugavpils (Lettland), Polnischem Bildhauerzentrum in Orońsko, Archäologischem Museum in Danzig zusammenarbeitete.
Sie sind herzlich eingeladen.
Eintritt frei.
Medienpartner:
RYNEK I SZTUKA, ZEITSCHRIFT SZTUKA, FOTOPOLIS, SUPER.FM
Ehrenschirmherrschaft:
Istituto Italiano Cultura di Varsavia
Lucia Mugnolo. Auf der Suche nach dem entscheidenden Augenblick.
Nichts scheint die Bilder, in denen das alltäglich Besondere mit der Kamera eingefangen wird, besser zu beschreiben, als die Idee des „entscheidenden Augenblickes”, die vom Wegbereiter des modernen Fotojournalismus, Henri Cartier-Bresson geprägt wurde. Ob er sich wie ein Basketballspieler durch die Menschenmassen schlängelt (Garry Winogrand) oder ob er die Stadt wie ein Jäger auf Motivjagd durchstreift (H. Cartier-Bresson), müssen bei einem Fotojournalisten Flinkheit, Reflex, aber auch Instinkt und Feinfühligkeit eine organische Einheit bilden, damit er diesen richtigen Moment festhalten kann, in dem sich gerade die bedeutsamsten soziologischen, politischen, historischen und kulturellen Aspekte konzentrieren und verdichten.
Als Erbin der italienischen Nachkriegsfotografie dokumentiert Lucia Mugnolo die Realität als grundsätzlich objektive fotografische Notizen, die aber von einer großen Empathie für die Sujets und auch einem sicheren Gespür sowohl für diese raffinierte als auch diese scheinbar banale Ästhetik geprägt sind. Und all das ist mit einer Prise Ironie und Distanz gewürzt, die für die neapolitanische Kultur der langen Dauer so charakteristisch sind, die sich den flüchtigen politischen oder sozialen Trends weitgehend entzieht.
Kennzeichnend für Mugnolo ist ihre Faszination für verschiedene Spiegelungen, Wiederholungen und Rhythmen, diese Faszination ist eine Art, das Flüchtige zu reflektieren, das Vergehende zu erfahren, ein Versuch, die Realitätsschichten freizulegen und zu beobachten, ein gewisses Spiel mit verschiedenen Methoden, die Zeit zu begreifen, die für einen Augenblick in der Fotografie anhält. Dadurch sind ihre Werke nicht nur eine trockene dokumentarische Aufzeichnung, sondern ein Ersatz für Handlung und Gefühl und werden so zu einer Art ritueller Miterfahrung, die sowohl den Intellekt als auch die Sinne einbezieht und sich zwischen der Künstlerin, den fotografierten Sujets und dem Betrachter abspielt.
"Ich erzähle gerne Geschichten", sagt Lucia Mugnolo über ihre Foto-Stories, die sie bei Spaziergängen in ihrer Heimatstadt Neapel aufgenommen hat. Seine Straßen bringen Menschlichkeit in den Alltag, vermitteln das Gefühl der Zugehörigkeit und der Gemeinschaft, und die spontane, oft ungeplante Interaktion beseitigt das Gefühl der Einsamkeit mitten in einer großen Menschenmenge, das für viele moderne Metropolen so typisch ist. Vier Kapitel der Ausstellung mit visuellen und erzählerischen Inhalten zeigen ausgewählte Aspekte des Stadtlebens. Wir werden von Portraits der Stadtbewohner:innen begrüßt, die bei ihren täglichen Aktivitäten aufgenommen wurden. Dann werden wir in die Menschenmenge hineingezogen, die den Karneval und den Gewinn der italienischen Meisterschaft 2023 durch die Fußballmannschaft Napoli feiert, und wir treffen Neapolitaner, die ihre Freizeit an der sonnigen Strandpromenade verbringen, die vom geheimnisvollen Vesuv überragt wird. Schließlich werfen wir einen Blick in die neoklassizistische Villa Pignatelli und lassen uns von der Schönheit des lokalen künstlerischen Erbes verzaubern.
Der neapolitanische Blues-Mann Pino Daniele sang: "Napule è na' camminata" – Neapel ist eine Wanderung. Manchmal überwältigend schön, manchmal verwirrend in seinem Chaos, ist es nie langweilig oder mittelmäßig, bleibt in ständiger Bewegung und Fluktuation, immer außerhalb starrer Rahmen und strenger Klassifizierungen. Auf der Suche nach dem "entscheidenden Augenblick" liefert Lucia Mugnolo keineswegs eine endgültige Definition dieser ungezähmten Stadt, sondern enthüllt aus der Insider-Perspektive eine gewisse subjektive Chronik des Alltäglichen, die sich aus Beteiligten, Momenten und Fragmenten der facettenreichen und vielschichtigen Identität Neapels zusammensetzt.
Marta Wróblewska
Bios
Patronat honorowy
Patronat medialny
Lucia Mugnolo. W poszukiwaniu decydującego momentu. Willa Italia